Hildegard Bentele MdeP und Aldona Niemczyk im Gespräch zur Energiesicherheit in Europa und Berlin

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Hildegard Bentele und Aldona Niemczyk im Gespräch zur Energiesicherheit in Europa, Berlin und in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Nach einem sehr guten Impuls und moderierten Gespräch wurden Fragen unserer Besucherinnen und Besucher beantwortet.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer Energiekrise in bisher unbekanntem Ausmaß geführt und zu dramatischen Verwerfungen an den internationalen Rohstoff- und Energiemärkten. Diese Entwicklung betrifft auch alle Berlinerinnen und Berliner. Es droht nach wie vor ein Energienotstand. Denn unsere Stadt ist immer noch stark abhängig von fossilen Energiequellen. Sich aus dieser Abhängigkeit so schnell und so umfassend wie möglich zu befreien, ist nicht nur klimapolitisch dringend geboten, sondern auch in Anbetracht der russischen Verbrechen gegen die Menschen in der Ukraine in jeder Hinsicht zwingend.

Der Weg aus der energiepolitischen Abhängigkeit und die Sicherung der Energieversorgung erfordern einen politischen Kraftakt. Oberstes Ziel ist eine sichere, stabile, klimagerechte und bezahlbare Energieversorgung für alle in Berlin. Aktuell liegt der Fokus darauf, schnell Ersatz für die wegfallenden Lieferungen aus Russland zu finden. Gleichzeitig müssen wir in der jetzigen Krise die Weichen stellen, Berlin bis spätestens 2045 zur klimaneutralen Stadt zu machen. Klimaneutralität und Klimawohlstand für alle zu verbinden und dabei niemanden finanziell zu überfordern - das ist unser Ziel.

So kann sie aussehen, unsere Energieversorgung der Zukunft:

Berlin hat bis 2027 längst erarbeitet, woran sich der Senat bis 2022 nicht herangetraut hat: Eine langfristige Energiestrategie für die Hauptstadt. Gemeinsam mit Brandenburg hat Berlin eine gemeinsame Energieregion gegründet. In dem Arbeitsgremium mit Vertretern beider Bundesländer, der Energieversorger, der Netzbetreiber sowie Unternehmens- und Verbraucherverbänden ist ein umfassendes Energiesicherheitskonzept entwickelt worden. Es regelt die Bereitstellung von Energie ebenso wie die Sicherung der kritischen Infrastruktur in Krisenzeiten. Es ist inzwischen auch gemeinsam gelungen, viel zusätzliche Energie durch die Nutzung von Biomasse, Restholz aus Brandenburg und Abwärme aus der Müllverbrennung zu gewinnen.

Das Gasnetz ist technisch für den Betrieb mit Wasserstoff vorbereitet. Überhaupt ist Berlin große Schritte gegangen, um fossiles Gas alsbald durch klimaneutrales, synthetisch erzeugtes Gas zu ersetzen. Die gezielte Förderung der Power-to-Gas-Technologie in Berlin zeigt Wirkung, es gibt inzwischen einen geordneten Marktrahmen für klimaneutrale Gase mit der hierfür nötigen Infrastruktur. Erste Pilotprojekte zur Gewinnung von Wärme in großen Tiefen (Tiefen-Geothermie) laufen erfolgreich und haben aufgezeigt, dass ein großer Teil der Berliner Wärmeversorgung künftig aus der Erde gewonnen werden kann. Aber auch innovative Konzepte wie die Wärmegewinnung aus Abwasser haben dazu geführt, dass der Verbrauch von fossilem Gas zurückgegangen ist.

Der lange von der CDU geforderte Ausbauplan für die Netzinfrastruktur Berlins zur Pufferung, Speicherung und zum Transport von Strom und stofflichen erneuerbaren Energien ist Vorbild auch für andere Städte. Eine wichtige Rolle nehmen die auf Kraft-Wärme-Kopplung basierenden Wärmenetze in Berlin ein. Diese sind inzwischen ausgebaut und auch hier haben die ersten Arbeiten zur Umstellung auf Wasserstoff-Betrieb begonnen. Daneben fördert die Investitionsbank Berlin mit einem Sonderprogramm in Höhe von 5 Millionen Euro die Installation von Luftwärmepumpen.

Auch der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen wird inzwischen massiv gefördert. Mittlerweile gibt es keine statisch geeigneten Dachflächen auf Verwaltungsgebäuden, Sporthallen, Schulen, Hochschulen und Kultureinrichtungen mehr, die nicht mit einer Photovoltaik-Anlage bebaut oder beplant sind. Die bisher notwendigen Genehmigungsverfahren sind radikal vereinfacht und beschleunigt worden. Auch ein Anreizprogramm zur Nutzung gewerblicher Dachflächen ist eingeführt worden, so dass auch immer mehr große Industrie- und Logistikhallen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Klar, nicht jedes Dach ist statisch oder von der Ausrichtung her geeignet. Aber dadurch, dass wir endlich auch die Überbauung von Parkplätzen vor Einkaufszentren und Supermärkten sowie Autobahnen mit Photovoltaik-Anlagen zugelassen haben, werden nun auch diese Flächen für unsere Energieversorgung effizient genutzt.

Herr Frau
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